5 Gründe, Warum Du Niš Besuchen Solltest.

Weit weg für wenig Geld? Es muss ja nicht gleich immer Südostasien sein – Südosteuropa steht genauso für Ferne, Chaos, Einfachheit und Schönheit.

 

Nach dem Zerfall Jugoslawiens bildeten sich neue Grenzen, Länder mit derselben Sprache aber mit Unterschieden und Eigenheiten.

 

Ich habe für dich Niš in Serbien besucht und ein paar der Besonderheiten für dich herausgepickt.

 

5 Gründe, warum du nach Niš in Serbien fliegen solltest.

Grund 1: einzigartige Vielseitigkeit

Egal was für eine Art von Urlaub du bevorzugst, in Niš kannst du alles so machen, wie du es willst. Climbing, Rafting und Paragliding ist dein Ding? Vergiss deinen Helm lieber nicht. Fotografie, Espresso, außergewöhnliche Architektur und gute Clubs bringen dich ins Gleichgewicht? Ab nach Niš.

 

Die Stadt ist mit 250.000 Einwohnern die drittgrößte Serbiens und ist mit zahlreichen Ausgrabungsstätten und Monumenten Mittelpunkt serbischer sowie europäischer Geschichte.

 

Hier war also schon immer was los und Aufbruchsstimmung knistert in der Luft. Jugoslawien, das ist lange her. Der Blick schweift über die Berge Richtung neues Europa. Du kannst also wirklich noch etwas entdecken!

Grund 2: Ajvar & Rosé

Iss dich doch endlich mal wieder satt, denn hier wird zum Lunch noch richtig reingehauen. In den vielen traditionellen Restaurants in und um Niš serviert man dir erst einmal einen Rakie (Weinbrand) zum warm werden.

 

Die erste Hürde hast du überwunden, jetzt wirst du reich belohnt. Mit frischen Salaten von regionalen Tomaten und Paprika, dazu Platten mit Lamm, Schwein und Kalb. Alles hübsch zurechtgemacht im modischen Schinkenmantel.

 

Stolz ist man in Niš auch auf den handgemachten Börek, eine gefüllte Blätterteigtasche mit Käse, Spinat oder auch Schinken. Börek kennst du vielleicht schon, was du aber sicher noch nicht wusstest – er wurde tatsächlich hier von einem türkischen Bäcker erfunden!

 

Wie Serben genießt du deinen Börek zum Frühstück am besten mit Joghurtmilch. Blätterteigkuchen steht genauso auf den Frühstückstischen Serbiens, dabei reißt sich jeder Stücke davon ab und tunkt es in dampfende, gebackene Bohnen.

Rotwein, Weißwein oder doch Rosé? In Niš lautet die Antwort Rosé! Denn wie Wein in Niš hergestellt wird, ist so einzigartig auf der Welt.

 

Mannshohe Lehmkegel werden nach dem Brennen und Wachsen in der Erde vergraben und mit Trauben befüllt.

 

Dann wird jede Menge Magie oder vielleicht doch Wissenschaft dazu gegeben und zwei Jahre später erhält man in den Bergen um Niš einen erstklassigen Roséwein. Živeli!

Auf dem Gemüsemarkt dominiert nur eine Farbe – Rot. Denn in Niš ist man verrückt nach Paprika. Ob gegrillt, gefüllt oder eingekocht als Ajvar – Paprika geht immer. Einmal im Jahr kommen die toughsten Veggi-Virtuosen zusammen um den besten Gemüsekaviar im Balkan ausfindig zu machen.


Sei dir sicher, deine Omi wird glücklich sein, dich so gesund und wohlgenährt wiederzusehen!

Grund 3: Nightlife – Niš Live

Weißt du noch, wie Musik klingt, wenn sie gerade nicht von einem gelangweilten DJ abgespielt wird? Spontan nicht?

 

Hilf deinen Erinnerungen auf die Sprünge, indem du in Niš feiern gehst. Live-Rock und Jazz gibt’s jeden Abend im Fortress von immer wechselnden Bands. Zieh durch die Straßen der Innenstadt, setz dich mit ’nem Bier an den Fluss oder zieh von Club zu Club, ganz egal wo – gute Musik wird dich immer begleiten.

 

Und wer Elektro haben will, bekommt ihn natürlich auch. 

 

Eintritt bezahlt man für gewöhnlich keinen und die Bierpreise sind mit 1,50€ mehr als in Ordnung. Serben kleiden sich nicht nur zum ausgehen adrett, also sollte sich wenigstens ein ordentliches Hemd in deinem Koffer verirrt haben.

 

Spätestens zum jährlichen Bierfestival auf dem Campus solltest du in Niš gewesen sein. Studenten drängen sich an Draftbeer-Ständen und probieren sich durch die Gerstensäfte der hiesigen Bierbrauer.

 

Natürlich wird für Musik genauso gesorgt sein wie die Frage welches Bier denn nun das beste war.

Grund 4: Konstantius & Konstantin

Konstantin der Große hat hier mal klein angefangen. Um 280 n.C.* wurde der spätere Alleinkaiser des Römischen Imperiums und Gründer Konstantinopels, dem heutigen Istanbul, in Niš geboren. Sein Vater Constantius I. und seine Mutter Helena (eine Stallwärtin) hätten unterschiedlicher kaum sein können aber Constantius zog Konstantin zum Erbnachfolger heran.

 

Das Christentum war zu jener Zeit nichts mehr als eine Modeerscheinung und eine unbedeutende Minderheit im Römischen Reich.


Konstantin war zwar selbst kein Christ aber er sollte noch erheblich dazu beitragen, was das Christentum heute ist. Vor ihm waren Kaiser in allen Himmelsrichtungen verstreut um das Imperium zusammenzuhalten.

 

Wirklich funktioniert hat es nicht und so reformierte und strukturierte er es um. Um einen wichtigen Punkt zu nennen: freie Religionsausübung im gesamten Reich. Was so viel bedeutete wie: „Ihr seid frei!“ Dieses Gefühl des Ausrufes schwebt dank Konstantin heute noch über den Dächern Niš‘.

 

Dann hat er sich noch ein paar schöne Tage in Istanbul gemacht, Trauben gefuttert und das war es auch schon.


*Keine Gewähr auf Vollständigkeit oder Zurücksichtnahme von Daten und Fakten.

Wer meine armselige Version der Geschichte lieber noch mal von kundigen Archäologen oder Fremdenführern überprüfen lassen möchte, den empfehle ich die Mediana-Ausgrabungssätte oder eines der vier Tourismusbüros der Innenstadt aufzusuchen.

 

Von hier aus werden auch Touren durch Niš organisiert.

Grund 5: Trau‘ dich was anderes!

Wenn du drüber nachdenkst, spammt dein Instagram dich zu mit Bildern von Paris, Berlin und Barcelona. Und manchmal fragst du dich, worin nochmal der Unterschied zwischen Airbnb und Monatsmiete lag.

 

Glaub mir, es geht in Europa auch noch anders. Investiere knapp drei Stunden Flugzeit und fühl dich verdammt weit weg von zuhause: Die Buchstaben werden dir fremd sein und es wird auch nicht alles wie geleckt aussehen.

 

Aber man freut sich hier auf dich (!), und die Geschichten, die du zu erzählen weißt, hat garantiert noch keiner deiner Freunde und Kollegen gehört oder erlebt.